Die KGS Gronau (Leine) ist ...
« Le véritabe voyage de découverte ne consiste pas à chercher de nouveaux paysages, mais à avoir de nouveaux yeux. »
Die wahre Entdeckungsreise besteht nicht darin, neue Landschaften zu suchen, sondern mit neuen Augen zu sehen.
– Marcel Proust
Austausch erleben - Horizonte erweitern
Was ist Erasmus+? Erasmus+ ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, das Schüler*Innen und Lehrkräften die Möglichkeit gibt, an internationalen Austauschprojekten teilzunehmen. Ziel ist es, interkulturelles Lernen zu fördern, Sprachkenntnisse zu verbessern und neue Erfahrungen in Europa zu sammeln.
Erasmus+ an der KGS Gronau (Leine)
Unsere Schule hat bereits viele erfolgreiche Erasmus+ Projekte durchgeführt und unsere Schüler*Innen haben die Möglichkeit, verschiedene Länder zu bereisen, neue Freundschaften zu schließen und gemeinsam an spannenden Projekten zu arbeiten.
Das nächste Erasmus+ Projekt wird in Frankreich durchgeführt.
Wo? Brécey, Normandie, Frankreich
Was? Deutsch-französische Schülerbegegnung
Wann?
Donnerstag, 04.12.2025 bis Donnstag, 11.12.2025 (Schüler aus Brécey zu Gast in Gronau)
Donnerstag, 12.03.2026 bis Donnerstag, 19.03.2026 (KGS Gronau fährt nach Brécey in Frankreich)
Unterbringung?
Gronau: In Gastfamilien
Brécey: Im Internat des "Collège Pierre Aguiton" in Brécey und in französischen Gastfamillien
Sprachen? Englisch/ Deutsch/ Französisch (multilinguales Projekt)
Kosten? Ein Großteil der Kosten wird bei Auslandsfahrten durch Erasmus+ Gelder finanziert
Warum sollten Schüler*Innen an einem Erasmus+ Projekt teilnehmen?
- + Reisen in europäische Länder
- + neue Kulturen und Traditionen kennenlernen
- + Sprachkenntnisse verbessern
- + internationale Freundschaften schließen
- + spannende Projekte mit anderen Europäern erleben
- + Selbstständigkeit und Teamfähigkeit stärken
- + Austausch mit Schüler*Innen aus anderen Ländern fördern
- + Einblick in neue Schulsysteme gewinnen
- + unvergessliche Erlebnisse sammeln
Ansprechpersonen
Möchten Sie mehr erfahren, sprechen oder schreiben Sie die Fremdsprachenlehrkräfte bzw. unser Erasmus+ Team an:
m.wiljes-diederichs@kgsgronau.de
e.bednarski@kgsgronau.de
c.heinzel@kgsgronau.de
s.philipp@kgsgronau.de
m.rosemann@kgsgronau.de
Erasmus+ Projekt 2025: Europäische Identität entdecken - Junge Europäer*Innen im Dialog
Frankreich erleben 2025
Die Projektziele
Das Projekt
Brécey (Frankreich) Im Frühjahr 2025 trafen sich im Rahmen unseres Erasmus+ Projektes ca. 40 Schüler*Innen der KGS Gronau (Deutschland) und des Collège Pierre Aguiton in Brécey (Frankreich) zu einer lebendigen deutsch-französischen Begegnung unter dem Titel "Europäische Identität entdecken - Junge Europäer*Innen im Dialog". Ziel dieses Projektes war es, jungen Menschen durch gemeinsames Arbeiten, Erleben und Reflektieren einen emotionalen Zugang zu Europa zu eröffnen, sie für gemeinsame europäische Werte zu sensibilisieren und ihre interkulturelle, kommunikative sowie digitale Kompetenz zu fördern. Ursprünglich war ein Treffen in Straßburg vorgesehen, das jedoch kurzfristig aus schulorganisatorischen Gründen abgesagt werden musste. Als Alternative wurde ein klassischer Austausch mit Unterbringung der deutschen Schüler*Innen in französischen Gastfamilien in Brécey organisiert. Trotz dieser Änderung gelang es den beteiligten Lehrkräften, das Programm so anzupassen, dass die inhaltlichen Ziele vollumfänglich erhalten blieben.
Zur Vorbereitung wurden die Schüler*Innen beider Länder eingeladen, Europa mit allen Sinnen zu entdecken. Sie sammelten landestypische oder familiäre Rezepte, die in einem gemeinsamen deutsch-französischen Kochbuch zusammengestellt wurden, ein kulinarischer Ausdruck kultureller Identität. Zudem stellte jeder Teilnehmende ein aktuelles Lieblingslied vor, woraus eine multilinguale Europa-Playlist in Deutsch, Französisch und Englisch entstand. Ein zentrales Element der Vorbereitung war die Durchführung von Interviews mit Menschen unterschiedlichen Alters zum Bild des jeweils anderen Landes sowie zu Europa. Fünf Meinungen über Deutschland oder Frankreich und fünf über Europa wurden von jedem Teilnehmenden eingeholt und schließlich allen Teilnehmenden in zweisprachiger Übersetzung als Skript zur Verfügung gestellt.
Zudem präsentierten in einer vorbereitenden Videokonferenz die deutschen Schüler*Innen den Franzosen persönliche Vision Boards, die sie mit Canva über sich gestaltet hatten - eine kreative Vorstellung mit Fotos, Worten, Symbolen über Hobbies, Familie, Lieblingsorte.
Die Projektwoche in Brécey startete mit einem Schulrundgang und spielerischen Begegnungen, bevor in gemischten Gruppen die Arbeit mit den Interview-Ergebnissen begann. Schlüsselwörter wurden markiert, Wortwolken und Collagen zu Sichtweisen über das jeweils andere Land und über Europa erstellt. Die Schüler*Innen präsentierten ihre Ergebnisse in beiden Sprachen im Plenum. Dabei rückten sowohl die verbindenden europäischen Werte als auch gegenwärtige Sorgen und Herausforderungen in den Fokus.
Der folgende Tag stand im Zeichen von Nachhaltigkeit und kultureller Bildung. Beim Besuch des EU-geförderten Biobauernhofs Cara-Meuh erfuhren die Jugendlichen die Geschichte eines Familienbetriebes, der erfolgreich auf ökologische Landwirtschaft umgestellt hat. Nachmittags besuchten sie die Savonnerie von Valérie, eine kleine Manufaktur für Naturseifen, die zeigte, wie aus einer nachhaltigen Idee ein tragfähiges Geschäftsmodell werden kann.
Der Mittwoch war dem wichtigsten Teil des Projektes, der kreativen Auseinandersetzung mit dem Thema Europa, gewidmet. In deutsch-französischen Teams gestalteten die Teilnehmenden Vision Boards oder Roadmaps mit Canva über ihre Träume, Hoffnungen und Sorgen in Bezug auf Europa. Dabei wurden Themen wie Zusammenhalt, Umweltschutz, Krieg oder Frieden und europäische Zukunftsperspektiven visuell reflektiert.
Ein Besuch im Unterricht ermöglichte den deutschen Schüler*Innen einen Einblick in das französische Schulsystem.
Am Donnerstag wurde die UNESCO-Welterbestätte Mont-Saint-Michel besichtigt, ein kultureller Höhepunkt, der zugleich als Kulisse für ein Medienprojekt diente. Die Jugendlichen drehten in internationalen Gruppen kurze Werbefilme und gestalteten Plakate zur Förderung des europäischen Gedankens. Am Nachmittag folgte ein emotionaler Moment: Der Besuch des deutschen Soldatenfriedhofs in Huisnes-sur-Mer ermöglichte eine nachdenkliche Auseinandersetzung mit dem Erbe des Zweiten Weltkriegs. Das gemeinsame Singen der Europahymne am Memorial wurde zu einem berührenden Symbol der Verständigung und Freundschaft.
Beendet wurde der Tag mit dem Besuch der Biscuiterie Saint-Michel, wo französische Backtradition erfahrbar wurde.
Am Freitag stand die Nachbereitung im Mittelpunkt. Die entstandenen Filme wurden geschnitten, Fotos ausgewählt und mit aussagekräftigen Slogans versehen, Vision Boards wurden ergänzt und Ergebnisse abschließend reflektiert.
Die Woche in Brécey ermöglichte den Teilnehmenden, sich in einer multilingualen Umgebung mit den Herausforderungen und Chancen Europas auseinanderzusetzen - von Nachhaltigkeit über digitale Innovation bis zu Erinnerungs- und Friedenspädagogik. Der Austausch regte zum Nachdenken über die gemeinsame europäische Geschichte und Zukunft an und stärkte das Bewusstsein für eine gemeinsame Identität, für Werte wie Toleranz, Zusammenhalt und Frieden. Die Schüler*Innen erlebten, dass Europa nicht nur ein politisches Projekt ist, sondern ein gemeinsamer Raum des Lernens, des Dialogs und der Begegnung.
Der Austausch und die Freundschaft zwischen den Partnerschulen KGS Gronau (Leine) und dem Collège Pierre Aguiton besteht schon seit über 15 Jahren und wir setzen ihn motiviert fort.
Dank der Förderung von Erasmus+ sind Begegnungen von Schüler*Innen in gemeinsamen europäischen Projekten möglich. Sie erweitern den Horizont, fördern interkulturelle Kompetenz und schaffen Verbundenheit, Freundschaft und Frieden in Europa.
Projektarbeit
In der deutsch-französischen Projektarbeit entstanden Vision Boards, Road Maps und Wortwolken zum Thema Europa.
Ziel bei dieser kooperativen Arbeitsphase waren: Multilingualität, Medienkompetenz, interkulturelle Kompetenz sowie Europäische Identität.
Alle Teilnehmenden sollten schon vor Projektbeginn unter anderem folgende Fragen in selbst durchgeführten Interviews Menschen verschiedener Generationen stellen:
Wie stellen sich junge Deutsche Franzosen vor?
Was denken Franzosen über uns Deutsche?
Was denken Personen unterschiedlichen Alters über Europa?
...
Mit den Vision Boards "C'est moi" stellten sich die deutschen den französischen Schüler*Innen in Videokonferenzen vor Beginn des Austausches vor, um ein erstes Kennenlernen zu ermöglichen.
Trailer zum Erasmus+ Projekt in Brécey (Normandie)
Reportage über die Erasmus+ Begegnung in Frankreich 2025
Talea Kühle, 10G2
Da stehen wir nun. Spüren, wie die feuchte Meeresluft unsere Gesichter benetzt. Und sehen, wie dieses majestätische Stück Geschichte vor uns in den wolkenlosen Himmel ragt. Im Hintergrund hört man französisches, deutsches und etwas entfernt auch englisches Gemurmel. Ich muss schmunzeln: Vielleicht war diese Reise es doch wert?
Schülerfahrten – seit Jahrzehnten prägen sie den kulturellen Austausch in Europa und auch global. Durch das Kennenlernen anderer Kulturen wird ein internationales Miteinander gefördert. Und das ist nicht nur gesellschaftlich wichtig, sondern auch für die persönliche Entwicklung. Wir lernen neue Sprachen und Menschen kennen und entwickeln unseren Charakter durch einmalige Erfahrungen. Doch trotz des großen Werts, nimmt die Begeisterung für Schüleraustausche stetig ab. Das berichten auch unsere Lehrerinnen, die diese Fahrten schon seit über 15 Jahren organisieren. Sie erzählen, wie viel Vorbereitung und Mühe in diesen Programmen stecken und wie sich die Einstellung vieler junger Menschen im Laufe der Jahre gewandelt hat, auch die der Familien der Teilnehmenden.
Auch ich selbst bin anfangs von unserer Auslandsfahrt wenig begeistert. Bis zum Tag der Abreise habe ich das ungute Gefühl, diese Entscheidung zu bereuen. Damit ich überhaupt teilnehme, muss mich eine Freundin mehr oder weniger dazu überreden. Heute bin ich ihr sehr dankbar, dass sie es getan hat. Woher kommen diese Hemmungen und Widerstände eigentlich?
Nun ja, da ist zum einen die Angst vor einem neuen Alltag und einer ganz anderen Sprache. Und zum anderen sind wir weit weg von zu Hause und können uns nicht einfach entscheiden, wieder zu gehen, wenn etwas nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen. Dem eigenen Leben den Rücken zu kehren, auch wenn es nur für eine Woche ist, ist nicht so einfach wie man denkt.
Und wie berechtigt sind diese Bedenken?
Um dies herauszufinden, lohnt es sich, einen Blick auf unsere Reise zu werfen. Als am Tag unserer Ankunft um 16:30 Uhr die Schule endet, herrschen gemischte Gefühle. Keiner hat auf unserer Hinfahrt viel Schlaf bekommen, alle sehnen sich nach etwas Ruhe und einem Zuhause, einem Rückzugsort. Gleichzeitig sind wir unsicher und fürchten uns vor der fremden Familie, der wir uns die nächste Woche - allein oder zu zweit – anvertrauen müssen. Meine Freundin und ich werden in unserer gemeinsamen Gastfamilie wahnsinnig freundlich und verständnisvoll empfangen. Dennoch ist alles fremd und ich freue mich, als Erschöpfung und Dunkelheit mich schließlich in einen traumlosen Schlaf fallen lassen.
Der Morgen beginnt etwas später als bei mir zuhause, aber er unterscheidet sich nicht groß von dem, was ich gewohnt bin. An der Schule angekommen, treffen wir uns erstmal „unter uns Deutschen“. Für viele ist es tatsächlich das erste Mal seit Stunden, dass sie ihre Muttersprache hören und nutzen.
Jeder darf seine Sorgen teilen und alle haben ihren ersten ganz eigenen kleinen oder großen Kulturschock bereits hinter sich. Plötzlich mit drei Hunden oder zwölf Katzen zusammenzuwohnen, wenn man normalerweise einen großen Bogen um diese Tiere macht, kann schon nervenaufreibend sein!
Der Anfang einer jeden Reise scheint also immer das Schwierigste zu sein. Viele fühlen sich in ihren anfänglichen Sorgen bestätigt und die Stimmung ist im Keller. Doch egal wie tief die Laune sinkt, bekanntermaßen geht es immer wieder bergauf.
Ich glaube, in unserer Geschichte sind die Höhepunkte die Ausflüge. Wir besuchen einen Bio-Bauernhof, die Ferme „Cara-Meuh“, eine Seifenmanufaktur und eine Keks-Fabrik.
Kaum einer kann missmutig bleiben zwischen Ferkeln und Kälbern, Käse und Karamell, dem Geruch selbstgemachter Seife und dem Anblick frischer Kekse. Und nicht nur die kulinarischen Erlebnisse verbinden, sondern auch die kulturellen.
Unsere Reise führt uns auch zu einem Kriegerdenkmal und dem anfangs bereits angedeuteten Highlight – dem Mont-Saint-Michel. Der Reisebus ist erfüllt von den Melodien deutscher, englischer und französischer Lieder. Dabei ist es weniger der Gesang als vielmehr das gemeinsame Lachen und Singen, das in diesen Momenten wie Musik in den Ohren klingt.
Das Kriegerdenkmal in Huisnes-sur-Mer für die in der Normandie gefallenen deutschen Soldaten ist eines der Schlüsselerlebnisse, die diese Reise so wertvoll machen. Geschichte berührt jeden persönlich und führt uns unübersehbar die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft vor Augen.
Der Besuch des Mont-Saint-Michel ist nicht weniger bedeutsam. Zwischen den Jahrhunderte alten Gemäuern und den engen Gassen haben wir das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben. Dieser unvergessliche Ort wird uns noch lange an die Freunde und das Glück dieser Fahrt erinnern. Vielleicht war diese Reise es doch wert?
Also, wie berechtigt sind die Bedenken vor so einer Reise? Lohnt sich der Aufwand überhaupt?
Die meisten Bedenken sind berechtigt – aber kein Grund, gar nicht erst loszufahren. Es gibt immer Vor- und Nachteile. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Egal, womit wir unterwegs konfrontiert wurden, weder Sprachbarrieren noch Heimweh konnten uns dauerhaft vom Lachen abhalten.
Und so gesehen ist jede Reise immer ein Erfolg – ob für den persönlichen Erfahrungsschatz, individuelle Problemlösungsstrategien und Sprachkenntnisse oder gesellschaftliche Bildung und Entwicklung.
Meine ganz persönliche Empfehlung lautet daher: Mit ein paar Wörtern Französisch und einer positiven Einstellung im Gepäck kann nichts schiefgehen.
Hier klicken, um die Europahymne anzuhören:
Rückmeldung über die Erasmus+ Begegnung in Frankreich 2025
"3 Dinge, die ..." von Talea Kühle, 10G2
Drei Dinge, die mich überrascht haben, sind…
1. … wie offen und extrovertiert die Franzosen tatsächlich im Vergleich zu uns Deutschen sind. Das ist in keiner Weise wertend gemeint, man hat nur einen klaren Unterschied in der Kontaktaufnahme gespürt.
2. …, wie schlecht das Englisch-Niveau der meisten Schüler wirklich ist.
3. …, dass die Franzosen ihr Essen deutlich weniger salzen als wir, sowohl in der Schule als auch in der Familie kam mir das Essen sehr ungesalzen vor, im Vergleich zu dem, was wir in Deutschland essen.
Drei Dinge, die ich sehr gemocht habe, sind…
1. …, dass meist ziemlich lange gegessen wurde: Es gab manchmal eine Vorspeise, dann das Hauptgericht, evtl. Käse, um den Magen zu schließen und dann noch Nachtisch. Dadurch konnte man sich lange unterhalten und alles richtig genießen. In meiner Familie hier in Deutschland essen wir deutlich kürzer, vor allem unter der Woche.
2. …, dass die Franzosen sehr höflich und freundlich waren. Wir wurden begrüßt, uns wurde die Tür aufgehalten und sie waren geduldig mit unseren Sprachkenntnissen.
3. …, dass es im französischen Mac Donalds wiederverwendbares Geschirr gibt. Ich hoffe, dass es das auch bald in Deutschland gibt, um den Müllverbrauch zu verringern.
Drei Dinge, die ich weniger gemocht habe, sind…
1. …der Unterricht, den fand ich nicht so gut wie hier in Deutschland. Er wirkte noch unmoderner als bei uns und die Lehrer haben in ihrem Unterricht teilweise mehr selbst gemacht als die Schüler. Ich hätte es nicht erwartet, aber ich mag meine Schule und unsere Lehrmethoden tatsächlich lieber.
2. …, dass wir meistens erst sehr spät Abendbrot gegessen haben. Dadurch ist man oft direkt nach dem Essen ins Bett gegangen, weil es schon spät war.
3. …, dass die Organisation auf französischer Seite nicht ganz so gut lief wie beispielsweise die spontane, unorganisierte Schulführung. Aber ich denke, das liegt einfach daran, dass es eine neue Situation war und es hat ja trotzdem alles geklappt so weit.
Drei Dinge, die ich über Frankreich und Franzosen gelernt habe, sind…
1. …, dass nach meinem Gefühl die Franzosen etwas mehr in den Tag hineinleben als wir Deutschen. Das hat Vorteile. Ich fand die Franzosen oft freundlich und entspannt. Ein Nachteil war aber schlechte Planung. Dennoch war es auf jeden Fall eine nette Abwechslung.
2. …, dass es das Wort „egal“ auch im Französischen gibt.
3. …, dass es in Frankreich üblicher zu sein scheint, nationale Musik zu hören. Fast jedes zweite Lied im Radio war auf Französisch, in Deutschland werden vergleichsweise wenig deutsche Lieder gespielt. Das hat mich etwas überrascht, aber ich mochte es.
Drei Dinge, die ich nie vergessen werde, sind…
1. …die hübschen Häuser und Landschaften in der Normandie.
2. … die zahlreichen Kreisverkehre. Wir haben fast 30 in der Umgebung gezählt, in der wir waren.
3. … die Käseplatte, die anstelle eines Desserts auf den Tisch kam. Die Erinnerung an meine Überraschung, als ich das zum ersten Mal bemerkte, bringt mich jedes Mal zum Schmunzeln.
Drei Dinge, die ich beim Schüleraustausch gelernt habe und die ich anderen unbedingt weiterempfehlen möchte:
1. Man sollte vorher etwas Französisch lernen und versuchen, so viel wie möglich auf Französisch zu sprechen. Da nur wenige Englisch oder Deutsch sprechen, ist die einzige Alternative, die ganze Zeit den Übersetzer zu benutzen, was auch keinen Spaß macht, weil es umständlich ist und die Kommunikation verlangsamt. Außerdem lieben die Franzosen ihre Sprache und sind (meist) sehr geduldig, wenn man versucht, sie zu lernen. Mir hat es wirklich viel gebracht, Französisch zu sprechen und auch geholfen, mich dort wohler zu fühlen.
2. Man sollte flexibel sein, wenn man an so einem Austausch teilnimmt. Es gibt viele Dinge, die sich ändern oder erst spontan feststehen. Aber man sammelt schöne Erfahrungen, wenn man bereit ist, sich auf Neues einzulassen.
3. Der Anfang ist meistens wirklich schwierig, doch es wird besser. Die ersten ein bis zwei Tage braucht man, um sich an alles zu gewöhnen und mit den Leuten und der Kultur warm zu werden. Aber auch wenn es am Anfang schwierig ist, sollte man deswegen nicht alles verteufeln, sondern versuchen, das Beste daraus zu machen. Wenn man sich darauf einlässt, fühlt man sich irgendwann wohler.
Drei Dinge, die ich Erasmus+ sagen möchte…
1. Danke für diese Möglichkeit! Auch wenn es nicht mein erstes Mal in Frankreich war, habe ich wirklich Neues dazu gelernt, gerade was das tägliche Leben in Frankreich betrifft oder die Sprache.
2. Soweit ich das beurteilen kann, haben diese Aktionen wirklich Erfolg. Auch wenn nicht immer alles glatt läuft oder keine lebenslangen interkulturellen Freundschaften entstehen, hat es doch einen größeren Einfluss auf die Charaktere und kulturelle Sicht der Schüler als man glaubt. Deswegen finde ich die Austausche allein für die gemeinsame menschliche Entwicklung sehr wichtig.
3. Ich hoffe, dass dieses Programm weiterhin wächst, damit viele Schüler und Lehrer lernen können, wie schön es ist, offen für neue Menschen zu sein und mehr von Europa zu entdecken.
Journal von Marie Winnefeld, 10G3
Impressionen des Projektes in Frankreich
Quelle: Marie Winnefeld (10G3) & Zoé Joyce Keese (10G2)
Die Presse berichtet über unsere Erasmus+ Projekte
Lettland erleben 2024
Austausch erleben – Horizonte erweitern
Liepaja (Lettland) Im September 2024 reisten 11 Schüler*Innen unter dem Motto "Europäische Identität entdecken - Junge Europäer*Innen im Dialog aus Deutschland nach Liepaja in Lettland mit Gronaus Partnerschule Liepajas Draudziga aicinujuma vidusskola. Ziel war es, in Projektgruppen mit europäischen Jugendlichen zu kommunizieren und über europäische Werte nachzudenken. Die Teilnehmenden entdeckten Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Alltag, entdeckten Spuren deutscher Geschichte und deutschen Lebens in Lettland sowohl sprachlich, architektonisch als auch kulinarisch. Zudem reflektierten die Jugendlichen das Erleben von Fremdheit, da sie die Landessprache Lettisch nicht beherrschten und lösten das Problem, indem sie mit der Sprache Englisch auf ein gemeinsames Sprachrepertoire zurückgriffen. Es überraschte die deutschen Schüler*Innen, dass viele Letten in der Schule Deutsch als erste Fremdsprache gelernt haben. Digitale Übersetzer, Mimik und Gestik halfen außerdem.
Vorbereitend fanden Videokonferenzen statt, um die Gastgeberfamilien kennenzulernen und das Programm abzusprechen. Außerdem gab es für die deutschen Schüler*Innen vorbereitende Treffen in einer Arbeitsgemeinschaft.
Nach langer Anreise traf sich die gesamte Gruppe als erste gemeinsame Aktivität am Sonntagnachmittag (15.09.2025) mit den Gasteltern am Strand, um sich bei einem Picknick und Strandspielen kennenzulernen.
Am folgenden Montag nahmen die deutschen Schüler*Innen und beide Lehrerinnen am Unterricht teil. Im Fokus der Projektarbeit ging es zunächst darum, Gemeinsamkeiten zu entdecken. Für den Nachmittag hatten die Teilnehmenden den Auftrag, ihnen Bekanntes im öffentlichen Raum zu fotografieren zum Beispiel Firmennamen, Institutionen, Namen, …
Am Dienstag lag das Augenmerk vornehmlich auf Unterschieden im Familienleben, im öffentlichen Raum, im Alltag. Diese Arbeit wurde durch Fotos dokumentiert. Außerdem nahmen die Teilnehmenden an einer Stadtführung teil, in der deutlich wurde, welche Spuren deutsche Kaufleute seit dem Mittelalter in Liepaja hinterlassen hatten. Viele Bauwerke erinnern an die Kaiserzeit und auch Namen sind deutschen Ursprungs.
Am Mittwoch unternahmen die Gruppe einen Ausflug zur nahegelegenen Gedenkstätte in den Dünen von Šķēde für die Opfer des Holocaust. Die Schüler*Innen setzten sich mit der Verantwortung auseinander, die sich nach den Gräueltaten der Deutschen im Zweiten Weltkrieg für uns heute ergeben. Auch die Gedenkstätte für die gefallenen russischen Soldaten wurde besichtigt. Der Nachmittag wurde darauf verwendet, bisherige Eindrücke und Fotos in kleinen Berichten zu dokumentieren.
Am Donnerstag bekam die Gruppe einen Einblick in das Leben im 19. Jahrhundert beim Besuch eines Heimatkundemuseums. Am Nachmittag stellten die Schüler*Innen in Kurzvorträgen ihre Reiseeindrücke den Gastfamilien und vor der Gruppe vor. Ein gemeinsames Abendessen in der Schule beendete den Tag.
Der Freitag stand im Zeichen der Abreise.
Das Konzept des Austausches und der Aufnahme in Gastfamilien ist für viele lettische Gastgeber*Innen noch ungewohnt, welches der deutschen Gruppe neue Einblicke in den lettischen Alltag erlaubte. Vorherige Projekte hatten die Gäste im Hotel untergebracht. Dadurch wurde es möglich, sich in einer multilingualen Umgebung über erlebte Unterschiede und Gemeinsamkeiten auszutauschen und gemeinsame Werte zu diskutieren. Wir hoffen, mit Lettland in einen nachhaltigen Austausch zu kommen und die Freundschaft zu vertiefen.
Impressionen des Projekts in Lettland
Berlin erleben 2024
Schülerbegegnung in Berlin: KGS Gronau und Collège Pierre Aguiton aus Brécey
Schüler und Schülerinnen aus Gronau und Brécey (Normandie) treffen sich 2024 im Centre Français de Berlin zu einem Erasmus+ Projekt.
Litauen erleben 2025
Austausch erleben - Horizonte erweitern
Austausch erleben - Horizonte erweitern